Ein Link ist ein Link. Aber ein Link, der den richtigen Inhalt an der richtigen Stelle verknüpft, bedeutet im Web die Welt: Links sind elementar! – Nachfolgender Artikel von Gerrit Eicker erschien im Motorist Ausgabe 2/15 auf den Seiten 42 und 43: Der Motorist ist das Fachmagazin für den qualifizierten Motorgerätefachhandel.

Ein Link ist ein Link, ist ein Link – ist ein Link?

Wie viele Links haben Sie denn heute „geshared“? Keinen? Wirklich nicht? Auf Ihren Geschäftsbriefen, Quittungen, Rechnungen, Visitenkarten, Prospekten, Fahrzeugen, Plakaten, Flyern etc. pp. steht keine Internetadresse? Ihre eMails verschicken Sie ohne Link zu Ihrer Website? Facebook, Twitter und Co. benutzen Sie gar nicht – und wenn, dann teilen Sie dort Fotos und Videos ohne Links?

Wenn Sie tatsächlich auf alle Fragen mit „Ja!” geantwortet haben, dann haben Sie heute und in allen Tagen vorher enorm viele Möglichkeiten verschenkt, Ihre Interessenten und Kunden gut zu informieren – und mehr Geschäft zu realisieren. Das sollten Sie ändern, möglichst noch heute!

Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie nicht nur Ihre Internetadresse auf allen genutzten Medien sinnvoll unterbringen, sondern obendrein nachvollziehen können, welche Wirkung Ihre Werbemaßnahmen wirklich haben.

Viele Wege führen nach Rom

Jeder Kontakt zu Ihren Interessenten und Kunden ist enorm wertvoll. Die größte Wirkung erzielen Sie dabei zweifelsohne im Geschäft vor Ort: im direkten Gespräch samt Präsentation oder gleich während des Tests Ihrer Produkte.

Aber dafür muss dieser Gesprächspartner erst einmal auf Sie oder Ihre Angebote aufmerksam werden, sich dann auch noch ins Auto setzen und zu Ihnen fahren. Eine ziemliche Hürde! Es braucht also gute Gründe und noch ein wenig Überzeugung.

Diese Gründe zu liefern und diese Überzeugungsarbeit zu leisten, kann besonders leicht von ihrer eigenen Website erledigt werden. Ihre Website ist Ihre permanent verfügbare digitale Repräsentanz. Sie ist jederzeit geöffnet, und nur einen Link weit entfernt.

Und genau deshalb schreiben Sie Ihre Internetadresse auch auf alle Medien, die bei Ihnen im Einsatz sind. Und wenn das tatsächlich noch nicht so ist, sollten Sie es so schnell wie möglich nachholen. – Aber machen Sie es gleich richtig!

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viele Menschen wohl Ihre Adresse in einen Browser getippt haben, um damit auf Ihre Website zu gelangen? Und wenn ja: Wissen Sie, wie viele es waren? – Höchstwahrscheinlich nicht.

Sie wissen also gar nicht, ob die Adresse ausreichend gut sichtbar untergebracht ist. Ob sie so dargestellt wird, dass Ihre Kunden sie überhaupt wahrnehmen – und dann noch eintippen wollen.

Gute Links: ein kleines eMail-Experiment

Bevor es ans Eingemachte geht, beginnen wir mit etwas wirklich Einfachem: Wir fügen Ihren eMails einen [neuen] Link hinzu.

Warum als erstes den eMails? Weil es sich dort um echte Links handelt: Links, die man anklicken kann, um sie im Browser zu öffnen. Die Adresse muss also weder abgetippt noch eingescannt werden.

Außerdem verschicken Sie jeden Tag viele eMails, so dass Sie schnell Ergebnisse bekommen. Obendrein müssen Sie den Link nur einmal hinterlegen und können ihn dann automatisch mitschicken lassen.

1. Schritt: Bitly-Anmeldung

Es gibt viele Wege, um mitzuzählen, wie viele Menschen einen Link in einer eMail angeklickt haben. Am schnellsten und einfachsten lässt es sich mit einem URL-Kürzer realisieren.

Melden Sie sich am besten unter: http://Bitly.com an [„Sign Up”]: Der Dienst ist nur auf Englisch verfügbar, aber kostenfrei, faktisch selbsterklärend und vor allem sehr genau in der Messung.

2. Schritt: Link auswählen

Nach der Anmeldung kann es losgehen: Rufen Sie dazu Ihre eigene Website auf und gehen Sie etwa auf die Übersichtsseite Ihrer aktuellen Angebote. Wir haben hier beispielhaft folgende Seite der Firma Missing aus Meerbusch benutzt und die Adresse aus dem Browser kopiert: http://www.motoren-missing.de/shop/aktionsangebote

3. Schritt: Link kürzen

Diese Internetadresse haben wir jetzt mit Bitly gekürzt. Dafür brauchten wir sie lediglich bei Bitly wieder einfügen und bekamen sofort folgendes Ergebnis: http://j.mp/1HKXbrg

4. Schritt: Link umbenennen

Da uns „1HKXbrg“ aber nicht wirklich gut gefiel, haben wir den Link noch umbenannt in: „SuperAngebote”; im Ergebnis also: http://j.mp/SuperAngebote

5. Schritt: Testen!

Bevor wir den neuen, kurzen Link hier abgedruckt haben, haben wir ihn natürlich getestet, also im Browser aufgerufen. Genau das sollten Sie auch machen, bevor Sie eine Kurz-URL weiterverwenden! Sie können obendrein noch ein „+” anhängen, um zu prüfen, ob auch mitgezählt wurde: http://j.mp/SuperAngebote+

6. Schritt: Mailen!

In allen eMail-Programmen können Sie mindestens eine Fusszeile automatisch einbinden lassen, häufig sogar eine Startzeile. Bringen Sie den Link genau dort unter. Am besten mit einer freundlichen Klickaufforderung und verschicken Sie beides mit allen eMails:

7. Schritt: Prüfen!

Sie können jederzeit nachschauen, wie häufig Ihr Link angeklickt wurde. Und das hat nichts mit Eitelkeit zu tun. Es geht vielmehr darum, zu verstehen, wie gut Ihr Link [„SuperAngebote“] und die Klickaufforderung „Jetzt zugreifen! Auf in den Frühling mit neuer Gartentechnik:“ funktioniert.

Gehen Sie dafür die Schritte 3. bis 6. erneut durch, generieren Sie also einen neuen Kurzlink und verschicken Sie diesen mit einem neuen Werbetext. Oder ändern Sie nur den Link oder nur den Text oder nur die Position in der eMail. Kurz: Finden Sie heraus, worauf Ihre Kunden besonders gut reagieren und passen Sie sich daran an.

Viel mehr als nur eMails!

Sobald Sie das eMail-Experiment gemacht haben, sind die weiteren Schritte einfach, die Möglichkeiten letztendlich unbegrenzt: Nehmen wir als nächstes die vielen Quittungen und Rechnungen die Sie täglich herausgeben oder verschicken.

Wie in einer eMail können Sie aus jeder guten Faktura heraus automatisch Textbausteine – und darin natürlich auch Kurzlinks einfügen. Diese sollten auf Papier besonders kurz und einprägsam, also immer sprechend sein: „SuperAngebote” nicht „1HKXbrg”!

Was Sie zuallererst lernen werden, ist dass die Anzahl der Klicks zurückgeht – gravierend. Es handelt sich hier um einen klaren Medienbruch. Der Weg vom Papier auf den Bildschirm ist eine enorme Hürde, die nicht mit einem Klick in der eMail zu vergleichen ist.

Sie können sich hier mit QR-Codes weiterhelfen, aber auch diese erfordern ein Abscannen und stellen letztendlich auch einen Medienbruch dar, der die Klickrate senkt.

Lassen Sie sich davon nicht abschrecken! Wenn Ihre Texte gut und der Kurzlink wirklich kurz ist, werden Sie „Klicks“ generieren, schlicht aufgrund der Masse an Quittungen und Rechnungen, die Sie täglich drucken.

Und was auf Rechnungen und Quittungen oder auch Rundschreiben funktioniert, funktioniert natürlich genauso auf allen anderen Medien, die Sie einsetzen.

Werbetextoptimierung

Die eMails, Rechnungen und Quittungen geben Ihnen dabei ein gutes und kostenfreies Grundrauschen, um insbesondere ein Gefühl dafür aufzubauen, wie hoch die zu erwartende Konversion, also das Verhältnis zwischen etwa Rechnungsanzahl und Klickanzahl ist.

Selbstverständlich nutzen Sie fortan auf allen Medien unterschiedliche Texte, Positionen und Links, um nachvollziehen zu können, wie wirksam diese sind. Nur durch dieses fortlaufende Testen können Sie immer besser werden, die Konversionsrate immer weiter optimieren.

Dieser Prozess dauert, aber er spart Ihnen zukünftig eine Menge Geld. Beispiel Rundbrief: Wenn Sie aus Ihren Tests wissen, worauf Ihre Kunden aktuell reagieren, ist es ein Einfaches, dieses Muster auch im Rundbrief an tausende Empfänger zu benutzen.

Sie können sogar gezielt auf den Rundbrief hin Textbotschaften über eMails und Rechnungen testen und diese dann für die viel größere Anzahl von Empfängern verwenden.

Werbemittelvergleich

Und Sie können jetzt viel genauer vergleichen, wie wirksam Ihre verschiedenen Werbemittel sind.

Bei gleicher Positionierung müsste die Konversion von Links in Rechnungen und Quittungen zumindest ähnlich sein, wie beim allgemeinen Rundbrief oder dem Versand von speziellen Angeboten oder gemeinsamen Aktionen mit Ihren Lieferanten.

Statt nur zu mutmaßen, wie gut eine solche Werbeaktion war, haben Sie jetzt einen direkten Vergleich – und das alles dank ein paar messbarer Links, die Sie mit minimalem Aufwand erzeugen und testen können.

Zwar lässt sich das Bauchgefühl nie zu 100 Prozent ersetzen, aber ein wenig Unterfütterung macht Entscheidungen für oder gegen Werbeaktionen ganz sicher einfacher, als dies heute der Fall ist.

Links noch viel professioneller einsetzen

Wer einmal erkannt hat, wie hilfreich das Testen und Messen von Kommunikation ist, wird schnell „überall“ auf Kurzlinks zurückgreifen wollen. Und dann soll es vielleicht nicht mehr die Adresse eines Drittanbieters sein.

Ein guter Einstieg ist die Software Yourls: Sie ist als Open Source verfügbar und kann auf dem eigenen Server installiert werden. Was man dann noch braucht, ist ein möglichst kurzer Domainname.

Für eher langfristig eingesetzte Slogans kann auch über eine eigene Domain nur für diese eine Werbemaßnahme nachgedacht werden.

Wer etwa den Firmenwagen frisch bedrucken lässt oder eine verhältnismäßig teure Außenwerbung schaltet, könnte dort statt der eigentlichen Internetadresse eine komplett neue aufdrucken lassen.

Also etwa statt www.Motoren-Missing.de lieber www.Wir-lieben-Maehroboter.de! Wer die neue Adresse aufruft, landet natürlich trotzdem unter Motoren-Missing.de, der Aufruf wurde aber mitgezählt und der Interessent erreicht direkt die Mähroboter-Übersicht.

Es gibt keinen Bereich, der auf diesem Wege nicht gemessen werden könnte! Der Aufwand ist minimal, die Vorteile vergleichsweise riesig. – Also: Starten Sie jetzt sofort Ihr eigenes kleines eMail-Experiment – und verbessern Sie dann überall Ihre Werbemaßnahmen. – Bis bald in Köln: http://j.mp/WirSehenUns

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In der Montagsrunde von Gartentechnik.com haben wir uns einführend mit dem Thema Webanalyse auseinandergesetzt: Bessere Statistiken mit GoogleAnalytics bei Gartentechnik.com

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