Vom Beruf zur bunten Kriegsbemalung? Vom Job zum Sinn im Leben? Mitarbeiter.in und Arbeitgeber·in sind heute vor allem anderen Marken, die zueinander finden wollen und gemeinsame Schnittmengen suchen. Das ist – hinter all der Schminke – nicht unbedingt leichter geworden.

Hoffnung und Enttäuschung liegen dicht beieinander, spätestens sobald tatsächlich zusammengearbeitet wird. Letztlich gilt: dem oder der Zusammenarbeiter.in im sozialen Netzwerk gehört die Zukunft – Jobs und Berufung hin, Employer Branding her.

Mitarbeiter.in? Jobs oder Berufung?

Der oder die Mitarbeiter.in stehen heute im Mittelpunkt des Interesses: „Angestellte“ und „Arbeiter·innen“ werden hingegen kaum noch gesucht, weder in Stellenanzeigen noch auf Google, weder von Arbeitgeber·innen noch von Mitarbeiter·innen.

Auf der Suche nach einem Job

Die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter suchen sowieso nach einem „Job“ oder gleich nach „Jobs“, was durchaus auch an Google Jobs liegen dürfte: Der „Arbeitsplatz“ oder die „Arbeitsstelle“ sind obsolet. Und einen „Beruf“ oder gar eine „Berufung“ sucht (fast) niemand mehr.

Auf Google tendiert die Suche nach einer „Mitarbeiterin“ übrigens klar gegen Null: gesucht wird – und zwar mit weiter steigender Tendenz – nach einem „Mitarbeiter“ – und das gilt auch für (fast) alle konkreten Berufsbezeichnungen.

Als Mitarbeiter.in entgeht man jedenfalls der alten Differenzierung, der alten Über- und Unterordnung von Angestellten und Arbeiter·innen: es wird schließlich „mitgearbeitet“, auch von Freien und Ehrenamtlichen.

Als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter ist man heutzutage also relativ frei in einem mehr oder minder fest umrissenen Aufgabenbereich, in den höchstens noch bei akuter Gefahr oder im Rahmen der Dienstaufsicht von einem oder einer „Vorgesetzten“ eingegriffen wird.

Vom Beruf zur Kriegsbemalung

Der Beruf – und erst recht die Berufung – hat heute immer häufiger nur noch eine reduzierte Bedeutung: der Beruf ist der bestehende und vor allem der als nächstes angestrebte Qualifikationsnachweis, nicht mehr und nicht weniger.

In einer sich entwickelnden Wissensgesellschaft mit einerseits schnell wegbrechenden und andererseits neu entstehenden Berufsbildern und Qualifikationen, ist das Sammeln solcher Nachweise und Zertifikate gerade in Deutschland fast schon zum Volkssport geworden.

Umso mehr davon angehäuft werden, desto bunter die Kriegsbemalung und die Gehaltsphantasien der Mitarbeiter·innen: Über die tatsächliche Qualifikation für den nächsten konkreten Job und das realistische Gehalt sagt die Schminke aber naturgemäß immer weniger aus.

Klingt alles langweilig und spröde? Das ist es häufig auch. Es ist kalkuliertes Business – und zwar: auf beiden Seiten. Denn obwohl vermehrt von „Sinn“ gesprochen wird, wenn es um Arbeit geht, soll häufig eben doch einfach etwas erledigt und Geld verdient werden.

Employer Branding ist unverzichtbar

Ist das „Employer Branding“ – die „Arbeitgebermarke“ – also nur ein Hype? Schöner Schein? Geldverschwendung für Organisationen? – Ganz im Gegenteil! Wer heute eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter für sich gewinnen möchte, muss sich dafür ordentlich ins Zeug legen. Auch die Arbeitgeber·innen müssen Schminke auflegen.

Vom Job zum Sinn im Leben?

Allerdings sollte man dabei nicht zu dick auftragen: Wie ein wildes Potpourri von Qualifikationen und Zertifikaten bei Bewerber·innen, wirken die korrespondierenden Übertreibungen bei potentiellen Arbeitgeber·innen kein bisschen besser.

Wer dann noch „Sinn im Leben“ verspricht, wird – von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen – nicht liefern können. Und wer gleichzeitig auch noch „Work-Life-Balance“ versichert, hat ganz offensichtlich beides nicht verstanden.

…sorgen für eine massive Konversion des klassischen Personalwesens, des Human Resource Managements (HRM), als auch des gesamten Arbeitsmarktes.

Organisationen müssen sich attraktiv – aber eben auch glaubwürdig darstellen: Employer Branding ist daher integraler Bestandteil der Marke. Die Organisationskultur muss echt sein, tagtäglich gelebt werden und obendrein positiv nach außen strahlen.

Insbesondere die interne Kommunikation muss passen: Erst wenn es intern funktioniert, sollte aktiv nach außen kommuniziert werden. Und erst dann kann das Employer Branding auch das Recruiting tatsächlich effektiver und effizienter machen.

Learnings aus der Pandemie

COIVD-19 und die Kontaktbeschränkungen in Deutschland und sogar Lockdowns in anderen Staaten haben 2020 deutlich aufgezeigt, wer in den vorausgegangenen Jahren wirklich seine organisatorischen Hausaufgaben gemacht hatte – und wer nicht:

…sind längst die Klassiker der Mitarbeiter·innen-Wünsche der letzten Jahre, nein: Dekaden! Fast alle demonstrieren und leben Selbstverantwortung und sichern Selbstverwirklichung. Und plötzlich waren genau diese Wünsche und Werte über Nacht an vielen Stellen essentiell für den weiteren Organisationserfolg.

Die Corona-Pandemie konnte die Effektivität und Effizienz all dieser konkreten organisatorischen Maßnahmen mehr als eindrucksvoll belegen: Mitarbeiter·innen werden in Zukunft nicht mehr darauf verzichten wollen – und Bewerber·innen sie schlicht erwarten.

Auf zur nächsten Qualifikation!

Ganz besonders die Themen Weiterbildung, Qualifikation und Zertifizierung im Rahmen eines effektiven eLearnings stellen folglich eine der mit weitem Abstand größten Schnittmengen dar:

  • Mitarbeiter·innen wollen sich in einer wandelnden Umwelt schon aus Eigeninteresse für die eigene Organisation als auch den Arbeitsmarkt fit halten und dabei fortlaufend ihre Kriegsbemalung ergänzen.
  • Arbeitgeber·innen wollen ihre Organisation mit hochqualifizierten und motivierten Mitarbeiter·innen vom Wettbewerb abheben und sich dadurch fortlaufend einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Weiterbildungsmaßnahmen lassen sich obendrein weitgehend unabhängig von organisatorischen Maßnahmen an der Wurzel implementieren und gehen mit einem weitaus geringeren Anpassungsdruck für die Organisation einher. „Lebenslanges Lernen“ ist heute tatsächlich Pflicht, keine Kür.

Und was versteckt sich hinter all der Schminke? Natürlich wollen wir attraktiv sein. Aber der Wunsch, wirksam zu sein, konstituiert uns tatsächlich als Menschen und Organisationen.

Zusammenarbeiter.in gesucht!

  • Wir möchten handeln, aktiv und proaktiv interagieren und für unsere Ergebnisse anerkannt und respektiert werden. Wir wollen immer wieder Neues erforschen und uns immer weiter verbessern.
  • Wir möchten mit anderen zusammen gemeinsame Ziele erreichen, denn wir wissen, dass wir nur in wenigen Ausnahmefällen überhaupt noch allein effektiv und effizient sein können.
  • Wir möchten unser Können und unsere häufig hochspezialisierte Expertise einbringen. Wir wollen zusammen arbeiten. Wir wollen selbstbestimmt und selbstbewusst zusammenarbeiten.

Die Dichotomie von Arbeitgeber·in und Mitarbeiter.in löst sich dabei mit jedem weiteren agilen und selbstorganisierten Team, immer stärkerer organisationsübergreifender Zusammenarbeit und immer mehr Freien und Selbständigen langsam aber sicher in Wohlgefallen auf.

Und die Schnittmenge ist doch auch schon längst da! Wir sind wirksam als: Zusammenarbeiter.in – Wir kommunizieren transparent, arbeiten digital vernetzt und zwar ganz flexibel genau dort, wo wir gerade sind und wirksam sein können.

Soziale Netzwerke funktionieren

Mit persönlichen und digitalen sozialen Netzwerken stehen uns dabei alle erforderlichen Werkzeuge zur Verfügung, um sowohl als individuelle als auch organisatorische Marke sichtbar zu sein und, viel wichtiger: effektiv und effizient zusammenzuarbeiten.

Soziale Netzwerke halten zusammen, was fest zusammengehört: die Menschen in Teams und innerhalb aber eben auch weit über die Grenzen einzelner Organisationen hinweg.

Menschen organisieren und schaffen dabei tagtäglich vollständig neue Organisationen. Und diese Organisationen überdauern genau so lange, wie sie relevant sind und sich als soziales Netzwerk immer wieder aufs Neue reproduzieren können.

Zusammenarbeiter.in bei uns?

Bei eicker.digital suchen wir zur Zeit nicht aktiv nach einem oder einer Zusammenarbeiter.in für Kommunikation, Konversation, Konversion.